Retouren-Abschlagsberechnung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 11. Dezember 2018, 11:09 Uhr

Warengruppen

In der Standardausführung von vendit werden für Gutschriften bzw. kundenseitigen Retouren, grundsätzlich die gleichen Preiskonditionen wie für reguläre Rechnungen herangezogen. Über optionale Module, wie z. B. der Retoure-Erfassung oder der Vereinnahmung von Retouren über das Rollkarten-MDE, wird diese Mechanik um die Möglichkeiten von Steuergutschriften und generellen Aufschlägen bei altpreisiger Ware ergänzt. Hierzu können in den einzelnen Warengruppen entsprechende Faktoren hinterlegt werden.

Positionen einer Retoure, die lediglich zu dem Wert einer Steuergutschrift verrechnet werden sollen, müssen hierbei manuell gekennzeichnet werden. Der Wert einer Steuergutschrift entspricht im Regelfall, dem in der Warengruppe hinterlegten prozentualen Anteil des KVP des jeweiligen Artikels. Über globalen Programm-Parameter lässt sich der Wert jedoch auch anhand des regulären Verkaufspreises für den jeweiligen Kunden bestimmen. Der Aufschlagsfaktor bei altpreisigen Artikeln, wird hingegen automatisch vom System berechnet. Sobald altpreisige Artikel retourniert bzw. gutgeschrieben werden und in der Warengruppe des jeweiligen Artikels ein entsprechender Aufschlag hinterlegt wurde, wird dieser automatisch vom regulären Gutschriftswert des Kunden abgezogen. Als altpreisige Artikel gelten hier Positionen, bei denen die Preisnummer nicht der aktuellen Preisnummer des Artikels entspricht oder bei denen der Artikel bereits als gelöscht markiert wurde.


Funktionalität

Lieferantenretoure

Im Regelfall werden retournierte altpreisige Artikel nicht erneut kommissioniert, sondern an den Lieferanten zurückgeschickt. Hierzu bietet das optionale Modul Retouren-System bereits die Möglichkeit, ein sogenanntes Retouren- bzw. Bruchlager zu führen. Artikelbestände, die hier verbucht wurden, können relativ leicht als sogenannte Lieferantenretoure verarbeitet und an die Industrie weiterberechnet werden. Da seitens verschiedener Lieferanten, aber äußerst unterschiedliche Vereinbarungen bzgl. der Vergütung von solchen Retouren bestehen können, soll dieses Modul dem Anwender die Möglichkeit bieten, diese Konditionen möglichst genau in der Warenwirtschaft zu hinterlegen und somit bestimmte Abschläge des Lieferanten automatisch an die Kunden weiterzureichen.

Da aktuell- oder neupreisige Ware im Regelfall wieder an den Kunden weiterverkauft und somit nicht an den Lieferanten zurückgeschickt wird, gelten die abweichenden Konditionen nur bei altpreisiger Ware.

Retourenkonditionen

Retourenkonditionen

Damit bei der Erfassung von Retouren die Abschläge auf altpreisige Ware korrekt ermittelt werden können, müssen diese entsprechend in vendit hinterlegt werden. Hierzu gibt es sowohl im Lieferanten-, als auch im Hauptwarengruppen- und Warengruppenstamm die Möglichkeit, so genannte Retourenkonditionen zu hinterlegen. Diese werden in den drei Bereichen als zusätzlicher Reiter dargestellt, in dem beliebig viele Konditionen hinterlegt werden können. Alle Bereiche greifen dabei auf die gleiche Datenbasis zu. Bei der Darstellung werden diese lediglich nach den entsprechenden Verknüpfungen gefiltert. Zudem können diese Reiter auch von den jeweiligen Stammdaten-Bereichen gelöst werden, um eine ungefilterte Ansicht aller Konditionen zu erhalten.

Die Konditionen sind im groben parallel zu den Kundenpreisvereinbarungen anzusehen. Das heißt, es können Retourenkonditionen allgemein für einen Lieferanten und allen Hauptwarengruppen, oder auch für eine Hauptwarengruppe und allen Lieferanten angelegt werden. Sie können aber auch ganz speziell für z. B. einzelne Warengruppen einzelner Lieferanten definiert werden. Eine Retourenkondition umfasst somit folgende Attribute:

  • gültig ab Gibt an, ab wann eine Retourenkondition gültig ist und für eine Abschlagsberechnung bei einer Retoure-Erfassung verwendet werden kann.
  • gültige Preisgenerationen Gibt an, für wie viele Preisgenerationen die Kondition verwendet werden soll. Eine Staffelung der Abschläge ist somit möglich (z. B. 2 Generationen = 10% Abschlag, 4 Generationen = 20% Abschlag, usw.).
  • Lieferant Der Lieferant, für den die Kondition verwendet werden soll (z. B. wenn bestimmte Rückgabevereinbarungen in Bezug auf dem Lieferanten vorliegen).
  • Hauptwarengruppe Die Retourenkondition gilt für alle Artikel der angegebenen Hauptwarengruppe.
  • Warengruppe Die Retourenkondition gilt für alle Artikel der angegebenen Warengruppe.
  • Preisbasis Die Preisbasis, von der ein Abschlag vorgenommen werden soll (KVP oder Verkaufspreis).
  • Abschlagsfaktor Der prozentuale Abschlag von der konfigurierten Preisbasis, der beim Retournieren von altpreisiger Ware vorgenommen wird.

Als Pflichtfelder einer Kondition sind lediglich die Kennzeichen 'gültig ab' sowie 'Preisbasis' anzusehen. Alle weiteren Kennzeichen können mit dem Wert '0' vorbelegt werden. Hierdurch gilt dieses Kennzeichen als 'nicht gesetzt'. Eine nicht gesetzte Warengruppe bedeutet hierbei, dass diese Kondition für alle Warengruppen gültig ist. Eine nicht gesetzt Anzahl an Preisgenerationen impliziert, dass diese Kondition für alle Preisgenerationen eines Artikels gilt.


Rückgabevereinbarungen

Damit nicht alle Kunden automatisch Abschlagsberechnungen beim Retournieren von altpreisiger Ware erhalten, sind verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten für die Retouren-Abschlagsberechnung vorgesehen. So kann das System zu einem so konfiguriert werden, dass die Preisfindung anhand der Retourenkonditionen in keinem Fall automatisch ausgeführt wird. Stattdessen, stehen dem Anwender zum Zeitpunkt der Erfassung, bzw. der Bearbeitung der Retouren im Retouren-System sowie der Schnittstelle für die Retouren aus der Rollkarten-MDE-Software, eine weitere Aktion zu Verfügung. Über diese können einzelne Positionen einer Retoure anhand dieser Retourenkonditionen manuell bewertet werden. Dies ist aber nur möglich, wenn die Bedingungen zur manuellen Verwendung der Konditionen erfüllt sind.

Eine weitere Konfigurationsmöglichkeit sieht vor, die automatische Verwendung der Konditionen je Kunde freischalten zu können. Hierzu steht im Kundenstamm ein das Kennzeichen 'Rückgabevereinbarung' zur Verfügung. Dieses kann vier unterschiedliche Zustände annehmen:

  • nicht gesetzt Bei der Erfassung von Retouren werden für diesen Kunden die ganz regulären Preisvereinbarungen verwendet. Das Retournieren von altpreisiger Ware ist nach wie vor möglich.
  • Altpreisrückgabe ja Wurde mit dem Kunden eine Rückgabevereinbarung getroffen, werden für diesen beim Retournieren von altpreisige Ware entsprechende Abschläge berechnet. Konnte für einen zu retournierenden Artikel keine Kondition ermittelt werden, so erhält der Anwender eine entsprechende Fehlermeldung und der altpreisige Artikel kann nicht erfasst werden.
  • Altpreisrückgabe nein Bei dieser Einstellung verzichtet der Kunde bewusst auf eine Rückgabevereinbarung. Die Erfassung von altpreisigen Artikeln während einer Retourenabwicklung wird generell unterbunden.
  • neutral Wird vom System ebenso wie die Einstellung 'nicht gesetzt' behandelt. Dient dem Anwender zur besseren Beurteilung.

Diese Kennzeichen werden vom System grundsätzlich nur im 'automatischen Modus' berücksichtigt. Es steht allerdings auch dann in den verschiedenen Programmen zur Verfügung, sofern die Preisbestimmung manuell erfolgen soll. Hierbei wird es im 'manuellen Modus' jedoch lediglich zentral dargestellt und dient dem Anwender dazu, den jeweiligen Kunden und Vorgang besser beurteilen zu können.


Steuerung

Automatische Verwendung der Konditionen

Damit bei der Erfassung einer Retoure eine Kondition automatisch herangezogen wird, müssen folgende Dinge zutreffen:

  • Bei dem Kunden muss die Rückgabevereinbarung auf 'Altpreisrückgabe ja' hinterlegt worden sein.
  • Die Preisnummer der erfassten Position muss kleiner der aktuellen Preisnummer des Artikels sein (altpreisig).
  • Das Lieferdatum der Retoure muss größer gleich dem 'gültig ab'-Datum der jeweiligen Kondition sein.
  • Die Preisnummer der erfassten Position muss sich innerhalb der Anzahl an gültigen Preisgenerationen der Kondition befinden. Das heißt, wenn z. B. nur eine Generation gültig definiert wurde, darf max. die letzte Preisgeneration eines Artikels retourniert werden. Sofern '0' Preisgenerationen definiert wurden, findet hier keine Reglementierung statt.
  • Der Lieferant, der in den Konditionen hinterlegt wurde, muss im jeweiligen Artikel bzw. der Preisnummer als 'Lieferant' hinterlegt worden oder '0' sein.
  • Die Hauptwarengruppe, die in den Konditionen hinterlegt wurde, muss im jeweiligen Artikel bzw. der Preisnummer über die Warengruppe verknüpft worden oder '0' sein.
  • Die Warengruppe, die in den Konditionen hinterlegt wurde, muss im jeweiligen Artikel bzw. der Preisnummer hinterlegt worden oder '0' sein.

Sofern bei dem jeweiligen Kunden die Rückgabevereinbarung 'Altpreisrückgabe ja' hinterlegt wurde und bei der Erfassung einer Position im Retouren-System keine entsprechende Kondition ermittelt werden konnet, kann der Artikel auch nicht retourniert werden. Der Anwender erhält eine entsprechende Fehlermeldung. Diese Prüfung wird aber lediglich im Retouren-System sowie in der hostseitigen Bearbeitung von Retouren vorgenommen. Der Anwender des Rollkarten-MDE kann dieses Position weiterhin erfassen.

Bei der Einstellung 'Altpreisrückgabe nein' als Rückgabevereinbarung, wird die Erfassung von altpreisiger Ware generell in allen Systemen für den jeweiligen Kunden gesperrt. Sofern dieses Kennzeichen mit dem Wert 'nicht gesetzt' oder 'neutral' angegeben wurde, finden keine weiteren Prüfungen oder Preisberechnungen für diesen Kunden bei der Erfassung bzw. Bearbeitung von Retouren statt.


Manuelle Verwendung der Konditionen

Damit bei der Erfassung einer Retoure eine Position manuell anhand der Konditionen bewertet werden kann, müssen folgende Dinge gegeben sein:

  • Die Preisnummer der erfassten Position muss kleiner der aktuellen Preisnummer des Artikels sein (alpreisig).
  • Das Lieferdatum der Retoure muss größer gleich dem 'gültig ab'-Datum der jeweiligen Kondition sein.
  • Die Preisnummer der erfassten Position muss sich innerhalb der Anzahl an gültigen Preisgenerationen der Kondition befinden. Das heißt, wenn z. B. nur eine Generation gültig definiert wurde, darf max. die letzte Preisgeneration eines Artikels retourniert werden. Sofern '0' Preisgenerationen definiert wurden, findet hier keine Reglementierung statt.
  • Der Lieferant, der in den Konditionen hinterlegt wurde, muss im jeweiligen Artikel bzw. der Preisnummer als 'Lieferant' hinterlegt worden oder '0' sein.
  • Die Hauptwarengruppe, die in den Konditionen hinterlegt wurde, muss im jeweiligen Artikel bzw. der Preisnummer über die Warengruppe verknüpft worden oder '0' sein.
  • Die Warengruppe, die in den Konditionen hinterlegt wurde, muss im jeweiligen Artikel bzw. der Preisnummer hinterlegt worden oder '0' sein.
  • Bei dem jeweiligen Kunden darf es sich nicht um einen sogenannten System-Kunden also z. B. einem DTV-Kunden handeln.

Bei der manuellen Verwendung der Konditionen werden keinerlei Prüfungen anhand der Rückgabevereinbarung des jeweiligen Kunden vorgenommen. Das heißt, es können auch Kunden ohne eine solche Vereinbarung weiterhin altpreisige Ware retournieren. Das Kennzeichen gilt dem Anwender lediglich als Hilfestellung. Sofern eine Position anhand der Retourenkonditionen bewertet werden soll und die obigen Erfordernisse nicht erfüllt sind, wird der Anwender über eine entsprechende Fehlermeldung. Um die Konditionen manuell verwenden zu können, muss der Anwender während der Erfassung bzw. Bearbeitung einer Retoure, die Anwender-Aktion 'Retourenkondition verwenden' nutzen.